In einem unserer letzten Instagram-Posts haben wir von der Suche nach neuen Stoffen für unsere nächste Erwachsenenkollektion berichtet. Die Auswahl nachhaltiger Stoffe war nicht besonders groß, zudem haben viele Stoffe einen Elasthan-Anteil. Mit Elasthan versetze Mischgewebe haben den Vorteil, dass die Stoffe dehnbar aber auch zugleich formstabil sind, weniger knittern und auch „weicher“ fallen.

Solche synthetischen Mischgewebe (z.B. mit Elasthan, Polyester, Nylon) haben aber gerade in puncto Nachhaltigkeit einige Nachteile:

🔥Für die Herstellung von synthetischen Fasern wird Erdöl benötigt. Eine endliche Ressource, für die es sicherlich sinnvollere und notwendigere Einsatzgebiete gibt.
💦Beim Waschen der Stoffe lösen sich Mikroplastikpartikel, die nicht aus dem Wasserkreislauf herausgefiltert werden können und so ihren Weg in Trinkwasser, Böden und Gewässer finden.
♻️Zudem sind Mischgewebe kaum recyclebar! Aktuell gibt für Bekleidung aus Mischgeweben am Ende ihres Lebens die folgenden Möglichkeiten:

1) Entsorgung: Der Großteil unserer Kleidung wird aber nicht recycelt, sondern weggeworfen. Er landet also auf Mülldeponien (in Deutschland und im Ausland) und wird verbrannt.

2) Downcycling: hochwertige Textilien können fein zerschnitten und zu neuen Stoffen gesponnen werden. In diesem Prozess entstehen Putzlappen oder Malerflies für die Industrie.

3) Recycling: Weniger als 1% des Textilmülls insgesamt wird zu neuer Kleidung verarbeitet. In diesem Kreislauf konnten bisher aber nur Gewebe aus natürlichen Rohstoffen ohne synthetischen Anteil recycelt werden. Ein ausgereiftes Recycling-System für synthetische Mischfasern ist aktuell noch nicht vorhanden.

Aber es gibt Grund zur Hoffnung: zum einen werden gerade Technologien entwickelt, die ein Recycling von Mischgeweben möglich machen (z.B. Blend Re:wind). Zum anderen entstehen immer mehr Verfahren zur Herstellung von elastischen Textilien aus Naturfasern (Natural Stretch und besondere Stricktechniken).

#kreislaufwirtschaft #slowfashion